Ach ja, IKEA. Tempel aller Dekofreaks, Mutterschiff der Frauen und Schreckgespenst leierter Männer. Ein Mann assoziiert mit dem schwedischen Möbelmekka einen Ort, der auf seine Freundin/Frau/Lebensabschnittsgefährtin wie ein großes schwarzes Loch wirkt. Ist sie erst einmal der ungeheuren Anziehungskraft erlegen verschwindet sie dort auf unbestimmte Zeit. Meist für einige Stunden, einige Herren behaupten jedoch ihre Herzdame erst nach Tagen wieder gesehen haben. Immer jedoch muss Mann ein mehr oder minder hohes Lösegeld zahlen.
Frauen sehen das ein bisschen anders. Allein der Beschluss, am besten mit einer guten Freundin, zu IKEA zu fahren, löst ein wohlig warmes Gefühl im Bauch aus. Jeder Besuch verläuft dabei nach einem nahezu gleichen Schema. Man beginnt immer in der oberen Etage, der Möbelschau, dem Appetitmacher für unten. Man dreht gemütlich seine Runde, nimmt nie die Abkürzung, sitzt Probe, macht „Wenn-ich-mal-Geld-habe“-Pläne, findet so vieles in der Kinderabteilung sooo süß und landet im Restaurant. Da inzwischen ja fast jede „Family-Mitglied“ ist, wäre es ja auch dumm nicht sein gratis Heißgetränk in Anspruch zu nehmen. Bei mir und dem liebreizenden Fräulein S. gibt es an dieser Stelle dann prinzipiell Köttbullar mit extra viel Preiselbeeren. Jammi!
Frisch gestärkt geht’s auf nach unten. Pro-Forma wird ein Einkaufswagen geschnappt und losgetingelt. Hier mal gucken, dort mal schauen und wie von Zauberhand füllt sich der Wagen. Ganz neben bei. Heimlich und fast unbemerkt. Im Vorteil sind hier eindeutig die, die mit Freundin unterwegs sind. - Situationsbedingt, kann jede ja nur einen halben Einkaufswagen füttern. Erstaunlicherweise geht man nämlich nie zu zweit auch mit zwei Wagen los! - Auch wenn man mit dem bescheidenen Wunsch seine Reise angetreten hat nur einen Bilderrahmen zu kaufen, steht man dann an der Kasse und bepackt pflichtbewusst das Laufband. Immer mit dem Strichcode nach oben. Während Frau dann noch bei einem letzen Hot Dog und/oder Soft Ice sitzt, versucht die ein oder andere nochmal die Rechnung zu prüfen (immerhin ging grad ein nicht unerheblicher Teil des Monatsbudgets nach Schweden). Allerdings lässt sich nur noch an den Preisen nachvollziehen was denn nun eigentlich was war. Andersrum wird’s schwieriger. War „Krama“ nun ein Kerzenständer, oder doch ein Waschlappen? Egal! Fröhlich verlassen wir unsern Wallfahrtsort mit einer vollgepackten blauen Kunststofftasche und nicht selten auch mit etwas, das nur schräg ins Auto (völlig unabhängig von dessen Größe) passt und unsere Beifahrerin auf der Rückfahrt behindert.
Ja, Ikea macht uns glücklich und unsere Wohnungen ein wenig schöner! Nächste Woche darf ich auch wieder hin. Ich brauche einen dekorativen Pappkarton um Babykleidung zu verstauen… Mann überkommt zunehmend eine gewisse Unruhe.
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