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Samstag, 11. September 2010

Fui Spinne

Als Mama hat man eine Vorbildfunktion. Erziehung ist überschätzt, Kinder machen eh das nach was man selber tut. Also heißt es benehmen und zusammenreizen. Was im Straßenverkehr noch ganz gut funktioniert wird bei Insekten und Spinnen schon deutlich schwieriger. Immerhin ist Kind ein zukünftiger Mann und ich sehe es als meine Pflicht ihn in die Lage zu versetzten später seine Frau vor Spinnen retten zu können. Also keine Angst zeigen, damit er auch keine bekommt.

So passiert es, das ich im Garten sitze und lese und Kind mir mal ne gigantische, fette schwarze Spinne aufs Buch packt und fragt „Das ist?“. WAAAAAAAAA! Mit all meiner Kraft, einer Herzattacke und dem dringenden Bedürfnis aufzuspringen und mich zu schütteln, erkläre ich dann „Eine Spinne, mein Schatz, setz sie doch bitte ins Beet, da geht’s ihr besser als auf dem Buch“. Anschließend hab ich mich im Bad eingeschlossen, geschüttelt wie ein nasser Hund, eingebildetes Krabbeln verjagt, mir die Hände desinfiziert und das Buch verbrannt. Aber, hey, Situation gemeistert.

Ein anderes Mal im Garten steht Kind vor mir und hält einen zappelnden Ohrenkneifer zwischen seinen Kleinkinderwurstfingern. „Das ist?“ Gut, das kann ich, so schlimm sind die Dinger nun auch nicht. „Ein Ohrenkneifer, mein Schatz, komm setz ihn ins Gras da geht’s im besser.“ Kind ist lernwillig und wiederholt brav „Ohreneifer“. „Ja, mein Schatz, ein Ohren.., nein, nein, nein, nicht in den Mund stecken! … Spuck ihn wieder aus! … Nein, nicht kauen! … Spuck aus! … Nicht runterschlucken! ... Aber nicht noch einen essen!“ Kind hüpft wieder in die Sandkiste und freut sich „Ohreneifer gesst. Komisch meckt!“ und buddelt weiter.

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